Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft begehen die LPI-Kick-off-Veranstaltung in Jena – dabei betonen sie das Potenzial, das die Lichtstadt Jena als Ort für den Erfolg des Zentrums hat.
Mit einer Kick-off-Veranstaltung in Jena haben Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wissenschaft den offiziellen Startschuss für den Aufbau des Leibniz-Zentrums für Photonik in der Infektionsforschung (LPI) gegeben. Das Zentrum wird als weltweit einmalige Infrastruktur dazu beitragen, Diagnose und Therapie von Infektionskrankheiten zu revolutionieren – hier können Forschende, Gründende sowie Mediziner und Medizinerinnen alle Schritte von einer Idee bis hin zum zertifizierten Medizinprodukt an einem Ort durchlaufen. So werden Entwicklungszeiten deutlich verkürzt.
Das Potenzial des Standorts nutzen
In ihren Grußworten betonten Thüringens Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft Wolfgang Tiefensee sowie Prof. Dr. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, und Ministerialdirigent Dr.-Ing. Herbert Zeisel, Unterabteilungsleiter „Technologieorientierte Forschung für Innovationen“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Alleinstellung und die Bedeutung des Zentrums für den Transfer von Forschungsergebnissen. Deutlich wurde zudem die günstige Lage am Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Jena, in dem optische Gesundheitstechnologien einerseits und Infektionsforschung andererseits eine lange Tradition haben: Wissenschaftliche und wirtschaftliche Vernetzung, Erfindergeist und Fortschrittsgedanke in Bezug auf das Potenzial, das Licht für die Infektionsforschung hat, seien in Jena besonders intensiv ausgeprägt.
Besuch in den Laboren
Verbunden mit der Veranstaltung war ein Besuch der vier Trägereinrichtungen – der Friedrich-Schiller-Universität, des Universitätsklinikums sowie des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Hans-Knöll-Institut, Leibniz-HKI) und des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT). Dabei informierten sich Vertreterinnen und Vertreter des BMBF sowie des Projektträgers VDI Technologiezentrum über die Arbeit an den Einrichtungen und für das LPI. Im Fokus standen das Institut für Medizinische Mikrobiologie und die Biobank am Universitätsklinikum, Labore am Leibniz-HKI, Forschung an neuen Diagnostika am Zentrum für Angewandte Forschung der Friedrich-Schiller-Universität und die Faserziehanlage des Leibniz-IPHT. Die Delegation besuchte zudem den Bauplatz auf dem Gelände des Universitätsklinikums. Im Frühjahr 2024 sollen dort die Bauarbeiten für das LPI-Gebäude beginnen.
Aufbau der technologischen Basis ist angelaufen
Im Laufe des Jahres 2021 startete der Aufbau der technologischen Basis für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten: Das BMBF fördert im Rahmen der Nationalen Roadmap für Forschungsinfrastrukturen fünf als Basistechnologien bezeichnete Vorhaben im LPI mit insgesamt rund 50 Millionen Euro. Entwickelt werden neuartige Bildauswertemethoden sowie neue photonische Technologien in Kombination mit Mikrofluidik, Mikro- und Nanotechnologien, Biotechnologie, molekularen Verfahren und künstlicher Intelligenz zur Datenauswertung. Ziel ist es, neue, schnelle Diagnostikverfahren für Infektionskrankheiten und neuartige maßgeschneiderte Therapieansätze bereitzustellen und damit auch den sich verbreitenden Antibiotikaresistenzen entgegenzuwirken.
Weltweit einmalige Infrastruktur
Das LPI ist in seiner Infrastruktur weltweit einmalig. Es wird als sogenannte „One-Stop-Agency“ in unmittelbarer Nähe zum Universitätsklinikum Jena Forschenden, Medizinerinnen und Medizinern sowie Gründenden offenstehen. Alle Entwicklungsschritte vom Konzept bis hin zum zertifizierten Medizinprodukt werden in einem ganzheitlichen Prozess mitgedacht. Dabei hilft ein professionelles Qualitätsmanagement und die frühzeitige Berücksichtigung von Zulassungsregularien.