Die Aufbauphase des Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung (LPI) startet nun mit der Umsetzung neuartiger Technologien für die Diagnose und Therapie von Infektionskrankheiten: Mehr als 100 Forschende sowie Vertreter:innen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Projektträgers VDI Technologiezentrum trafen sich online, um ihre Pläne für die technologische Ausstattung des LPI zu präsentieren.
Während das Bauvorhaben für das LPI im Jahr 2024 startet, arbeiten bereits jetzt mehr als 100 Jenaer Wissenschaftler:innen an der technologischen Grundausstattung des LPI. In einem Auftaktmeeting tauschten die Forschenden der vier LPI-Trägereinrichtungen online ihre Pläne zu den fünf Verbundprojekten aus, deren Ergebnisse künftig die technologische Basisausstattung des LPI bilden.
Infrastruktur des LPI wird aufgebaut
Wie Professor Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-IPHT und Sprecher des LPI, resümierte, bilden die Vorhaben am Ende der Aufbauphase des LPI „eine Infrastruktur für die lichtbasierte Infektionsdiagnostik und -therapie.“ Sie steht mit dem Start der Betriebsphase des LPI den Nutzenden wie Ärzt:innen, Forschenden und Medizintechnikfirmen für die Entwicklung eigener Lösungen bis hin zur Marktreife zur Verfügung.
Die Infrastruktur des LPI wird aus den folgenden Basistechnologien mit einem hohen technologischen Reifegrad entstehen, die bisher kommerziell in keiner Weise vorhanden sind:
- multidimensionale und multimodale Bildgebungsverfahren,
- lichtbasierte Technologien sowie molekulare und biochemische Assays zur Diagnose direkt am Krankenbett („Point-of-Care-Technologien“),
- Auswerteverfahren photonischer Daten mittels künstlicher Intelligenz,
- Charakterisierung und Modellierung der Immunantwort auf Infektionen sowie
- neue Therapiekonzepte, unter anderem auf Basis therapeutischer Mikroorganismen.
Die Aufbauphase des LPI: technologische Grundausstattung, Management und Bau
In der mehrjährigen Aufbauphase wird neben der oben genannten technologischen Grundausstattung das Management und unterstützende Funktionen wie ein professionelles Qualitätsmanagement aufgebaut. Darüber hinaus wird in wenigen Jahren auf dem Gelände des Universitätsklinikums Jena ein modernes und mit neuartiger Infrastruktur ausgestattetes Gebäude entstehen.
Das Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung Jena
Das LPI ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Nationalen Roadmap für Forschungsinfrastrukturen mit 124 Millionen Euro gefördertes Vorhaben. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, die Entwicklung von marktreifen photonischen Lösungen für die Diagnose und Therapie von Infektionskrankheiten zum Nutzen von Patient:innen und Ärzt:innen voranzutreiben und zu beschleunigen. Das Zentrum befindet sich derzeit in der Aufbauphase. Medizintechnikherstellern, Naturwissenschaftler:innen und Mediziner:innen wird das LPI ab 2027 als One-Stop-Agency für den gesamten Prozess von der Idee zur Marktreife offenstehen. Die Lage am Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Jena birgt für das LPI enormes Potenzial. Trägereinrichtungen des LPI sind das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT), das Leibniz-Institut für Naturstoffe und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI), die Friedrich-Schiller-Universität sowie das Universitätsklinikum Jena. Mehr als 100 Wissenschaftler:innen dieser Kernpartner arbeiten derzeit an fünf Verbundprojekten, die zum Start der Betriebsphase des LPI die Grundausstattung des LPI bilden.